"Ich verstehe noch nicht alles", "Am Ende meiner Geschichte wirst du alles verstanden haben." "Du verweist immer auf das Ende deiner Geschichte." "Weil ich da selber erst klarkomme." Ein junger Mann, Gunter von Willigroth, der zum Zeitpunkt der Erzählung seiner Lebensgeschichte etwa 26 Jahre alt ist, erinnert sich an die Ereignisse seiner Jugend in Elternhaus und Schule, seine ersten Liebschaften, sein Aufenthalt in einer Mormonenfamilie in Provo-Orem, Utah, sein Philosophiestudium und seine Ehe mit einer Polizistin in München und schließlich seine lange und gefährliche Reise nach Ägypten und in den Sudan auf der Suche nach der Basaltbeischläferin für Onkel Osswald, die vor einem Erschießungspeloton von Oberst Makaukus endet. Indem er sich an seine Vergangenheit erinnert und diese Erinnerungen durch seine Erzählung vermittelt, macht er die vergangenen Ereignisse gegenwärtig, gestaltet sie, eignet sie sich an und gewinnt so Identität und Persönlichkeit. Seine Geschichte ist er. Die Selbstfindung basiert auf den Erlebnissen, wie sie tatsächlich stattfanden, aber auch wie sie durch die Aufnahme in Bewußtsein interpretiert, verändert und assimiliert wurden. Sie basiert auf "Geschichte" und Mythos, auf Wahrheit und Dichtung. Indem er mit seiner Geschichte, seiner life-story, klarkommt, kommt er mit den Problemen der Gegenwart klar. Seine verständnisvolle Zuhörerin ist Lorena, die zusammen mit ihrer Freundin ein als multikulturelles Buchzentrum getarntes Freudenhaus betreibt. Lorena ist am Fortgang der Lebensgeschichte ihres "Kunden", der sie fast allabendlich aufsucht, interessiert und sie fürchtet das Ende der Erzählung. Denn das Ende der Geschichte bedeutet das Kommen von Sania, der sündhaft schönen Dark Lady aus dem Sudan, der zweiten Ehefrau des Erzählers, die ihm das Leben rettete, indem sie ihm half, die lange Gefangenschaft vor der Hinrichtung zu überleben.
- Broschiert: 309 Seiten
- Verlag: Fouqué Literaturverlag 2001
- ISBN-10: 3826743482
- ISBN-13: 9783826743481